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Hello again

Hallo ihr Lieben!

Endlich melde ich mich mal wieder. Die letzten Tage waren emotional eine riesige Herausforderung, aber jetzt gerade wird es besser, hab ich das Gefühl.

Ich bin nämlich heute in Atapuerca angekommen und hab zum Glück in der bettwanzenfreien Herberge ein Bett bekommen (ich checke das vorher immer bevor ich irgendwas auf das Bett lege und habe nur von anderen gehört, dass die zweite Herberge hier “bed bugs” hat). Ich saß vorhin gemütlich im Garten, hab Tagebuch geschrieben und hab mich gedehnt. 

Erstmal hab ich dann Chica kennen gelernt und wollte sie am liebsten klauen! Sie war soooo weich! Aber nein, Mama, sie hat leider schon ein nettes Frauchen, also nehm ich sie nicht mit nach Hause. 

Ich wollte den Tag noch ein bisschen nutzen - und die Gesellschaft - und deshalb setzte ich mich einfach zu einer Gruppe dazu. Sofort wurde ich freundlich begrüßt und in die Runde aufgenommen. Ich hab zwar meinen Simon nicht hier, dafür kenne ich jetzt zwei andere Simons - einen aus New York und einen aus Neuseeland! (Die könnten aber beide mein Vater sein, sagten sie. Also der eine dann ein ziemlich junger, aber dennoch...)

Melanie (aus Hannover) und Menas (aus Essen, whoop whoop Ruhrpott!), sowie Simons Frau Lissy waren auch mit von der Partie. Wir teilten unsere conselations und desolations, um den Tag Revue passieren zu lassen und unterhielten uns einfach ganz locker. Es fällt mir mittlerweile noch viel leichter, mich einfach auf Englisch zu unterhalten. Tatsächlich wurde mein Englisch von Lissy und dem jungen  Simon auch gelobt (sowie gestern von der Londonerin Bryony) - ich hätte eine top Aussprache, keinen deutschen Akzent und würde mich gut ausdrücken. Das hat mich sehr stolz gemacht, deshalb schreib ich das auch hier. Ich wollte schließlich immer alles dafür tun, keinen deutschen Akzent zu haben, also: Check!

Simon, Menas, Melanie und ich waren grad noch essen. Ich wollte erst nicht mit, aber bin verdammt froh, doch gegangen zu sein! Es war SO LECKER! Ich hatte Zucchini-Suppe, Pasta Arrabiata und hausgemachten Joghurt. Und das Ganze mit echt leckerem frischen Brot und zu einem verdammt guten Preis! 

Morgen geht‘s nach Burgos. Abends treff ich mich mit den Leuten von heute wieder. Darauf freue ich mich sehr! Lissy und Simon sind sehr fürsorglich (sie sind eben schon älter). Als ich zum Beispiel meine Blasen (mal wieder) aufgestochen habe, haben sie „mit mir“ geatmet. Also sie sagten, ich solle tief ein- und ausatmen. „Well done!“ Melanie und Menas sind skurrile Typen, aber irgendwie niedlich. Sie areiten beide in der Physiotherapie, glaube ich, und was sie zu Simons Plattfüßen erzählt haben, war echt spannend! Der jüngere Simon ist echt lustig (mit einer echt schrägen Lache) und seine Stimme klingt wie von einem Hörbuch. Ich freue mich, sie getroffen zu haben und den „Mut“ gehabt zu haben, mich zu Ihnen zu setzen. (Mut in Anführungsstrichen, weil es mir hier null Probleme bereitet, auf Leute zuzugehen) 

So, jetzt werd ich mal schlafen und das kleine Zimmer genießen. (Nach Schlafsälen mit 50 Betten oder so ist eines mit 5 echt angenehm.)

Ganz liebe Grüße,

Lisa