Auslandsblog.de - Kostenlose Blogs für Abenteurer

Auf nach Estella

Hallo ihr alle! Guten Morgen aus Puente la Reina!

Gleich geht es für mich los nach Estella, also zumindest voraussichtlich. Ich hab eine Blase, die wehtut, also mal sehen, wie weit ich es schaffe.

Gestern Morgen bin ich mit Muriel gestartet und morgens durch die verlassene Großstadt (Pamplona) zu tingeln war schon irgendwie cool. Aber die kleinen Städte sind mir wirklich lieber, habe ich gemerkt. Doch gestern war irgendwie emotional ein schwieriger Tag, also stapfte ich mit Tränen in den Augen und einem Kloß im Hals daher... Zum Frühstück gab es auch noch Vollkorntoast und da musste ich sehr an zu Hause denken... Muriel und ich trennten uns dann. Als dann noch ein Typ mit Bandana vor mir auftauchte (mein Freund trägt auch gerne eins), dachte ich echt, ich will nach Hause. Der Typ mit Bandana war dann aber meine Rettung. Quinn, aus der Nähe von Washington lenkte mich gut ab, weil wir lange zusammen liefen und uns über die unterschiedlichen Schulsysteme in Amerika und Deutschland unterhielten. Nach dieser Unterhaltung ging es bergauf - nicht nur wortwörtlich, sondern auch mit meiner Laune und Motivation.

Dann am „The Way“-Pilgerdenkmal anzukommen, war nochmal was ganz Besonderes. Die Aussicht war atemberaubend.

Ich hatte überlegt, einen vom Pilgerführer vorgeschlagenen Umweg zu gehen, also noch etwa 5 km mehr nach Eunate zur Kirche Santa Maria. Und weil meine Motivation so hoch war, tat ich auch genau das - erst zusammen mit Allison, einer Amerikanerin, meine ich, dann aber doch alleine. Und: Es hat sich gelohnt! Nicht für die Kirche (die war sehr klein), aber für den Tourist Guide Miguel! Der sprach fließend Englisch und war super nett! Er erklärte mir das Pilgerritual in Eunate, um neue Energie zu bekommen (drei Runden barfuß laufen, eine an der Mauer entlang, eine innen an der Mauer her und eine in der Kirche und dann in der Mitte stehen bleiben und sehen, was passiert). Es tat gut barfuß zu laufen, besonders das Gras war eine Massage und neue Energie hatte ich scheinbar auch: Ich schaffte die 5km bis Puente la Reina! 

Hier kehrte ich im Hotel Jakue, das auch Herbergszimmer hat, ein. Und es ist SO toll hier! Gerade hab ich ein Croissant gefrühstückt und hier gibt es Wärme Duschen mit großen Brausen! So toll!! Alle sind sehr nett und ratet, wen ich hier getroffen habe: Lindsey und Jill! Ich habe grad FaceTime mit Mama und Papa benutzt, als Lindsey auftauchte: „Lisa! I‘m so glad to see you! I thought we had lost you in Pamplona!“ Richtig lieb!

Caro, Muriel und Theresa aus Schweden traf ich in der Stadt. Dort aß ich eine Gemüse-Paella (die war so lecker, ich musste alles essen, obwohl es viel zu viel war) bei Live-Musik. Bei “Love is in the air” musste ich an Papa denken, weil der das auch manchmal abspielt und mitsingt. Das war aber sehr schön.

Ach, und draußen vor FaceTime mit meinen seltene hab ich noch Leo und Matze aus Nürnberg und Lea aus der Schweiz kennen gelernt. Und als ich grad schlafen gehen wollte, lernte ich Thomas aus den USA kennen, der lange gebraucht hatte für den Weg und jetzt „half man, half lobster“ war, weil er so verbrannt war. Deshalb creme ich mich immer brav ein...!

Gestern ist meine Powerbank kaputt gegangen, also sollte ich hier jetzt nicht so viel Akku „verbrauchen“. Ich mach mich mal auf die Socken.

Bis dahin - Buen Camino! 

Lisa