Auslandsblog.de - Kostenlose Blogs für Abenteurer

Gonzar

Beim Laufen heute war ich froh, dass ich Vicky und Allyson aus Puerto Rico direkt ziemlich zu Anfang getroffen habe. Die letzten zwei Tage bin ich nämlich alleine gelaufen. Das war schön, aber es tut eben dann auch gut, wieder „unter Leuten“ zu sein.

Als wir in einem Café stoppten, traf ich Federica, die ich vor einigen Tagen in Villafranca del Bierzo kennen gelernt hatte. (Seitdem haben wir uns ein paar Mal gesehen und uns gegenseitig immer mal gefragt, ob wir in die und die Stadt gehen oder da und da essen wollen.)

Mit Federica ging ich auch den restlichen Weg. (Sie blieb allerdings nicht in „meinem“ Dorf, sondern ging noch eins weiter.)

Der Weg heute war lang (30 km, die letzte 30-km-Etappe!!!) und zum Teil echt sonnig-warm... Gegen Ende sank meine Motivation und ich wollte das Handy rausholen, um Google Maps zu checken - da rief meine liebe Freundin Pasi an! Kam ja wie gerufen! Oder ANgerufen, ha... So schaffte ich dann die letzten Kilometer auch noch!

Hier Gonzar gibt es ungefähr 3 Häuser... Ich musste meine Wäsche sogar hinter der Kirche aufhängen :D

Die Hospitalera hier war mal wieder echt nett - sie sprach auch ein bisschen Englisch...!

Ich ruhte mich aus und dann saß ich draußen mit Wärmflasche (für die Hüfte in dem Fall) und Cola (und Nüsschen!) und da tauchten Adrian, Sofia und Ian auf und gesellten sich zu mir.

Wir aßen dann auch zusammen und endlich war es mal wieder gutes Essen! (Ich freu mich trotzdem schon superdoll auf Papas Kochkünste.)

Es war eine sehr lustige Runde mit den dreien - wir sprachen darüber, dass ich gar keine richtige Deutsche sei, da ich kein Bier mag und nicht böse klinge, wenn ich deutsch spreche, dass Adrian beim Militär immer so getan hat, als würde er den Boden wischen, um sich vor Aufgaben zu drücken, dass Sofia und Serena vermutlich eine Katze getötet haben (Sie haben ihr Fisch gegeben und eine Gräte schien in ihrem Hals festzustecken.), ...

Jetzt lieg ich im Bettchen, das, wie die letzten Tage, mit Stoffbezügen bezogen ist - richtig schön! Nicht diese ollen Papier/Plastik-Dinger! Ach ja, mein Bett zu Hause...

Ihr merkt: Die Vorfreude ist groß! Aber ich denke, ich werd den Camino trotzdem vermissen - zum Beispiel eben wegen solcher Leute wie Federica, mit denen ich gar nicht viel reden muss, um mich gut zu verstehen oder sie zu verstehen oder wegen solcher Abende wie heute.

Noch 6 Mal schlafen, dann flieg ich heim!

Liebe Grüße,

Lisa